Die Tonkabohne ist aktuell ein Shootingsstar under den Gewürzen: Während sie vor ein paar Jahren noch niemand kannte, steht sie heute ganz selbstverständlich im gut sortierten Gewürzregal. Was hat es mit der schwarzen Bohne auf sich?
Wie schmeckt die Tonkabohne?
Die Tonkabohne, die manchmal auch mexikanische Vanille genannt wird, hat einen süßen, warmen und holzigen Geschmack mit einem Hauch von Mandel, Vanille und Kirsche. Sie wird oft als Aromastoff in Desserts, Likören und Parfüms verwendet.
Die schwarze Bohne enthält verschiedenen ätherischen Ölen wie Vanillin, Cumarin (s.u.) und Methylchavicol. Diese verleihen ihr ihren charakteristischen Geschmack. Cumarin ist auch für den leicht bitteren Nachgeschmack verantwortlich.
Wie wird die die schwarze Bohne verwendet?
Tonkabohnen können ganz oder gemahlen verwendet werden. Gemahlene oder gehobelte Bohnen werden hauptsächlich als Aromastoff für Süßspeisen, wie Backwaren, Quarkspeisen oder Eiscreme, verwendet. Probiere ruhig ein wenig herum, erstaunlich viele Nachspeisen lassen sich durch etwas gehobelte Tonkabohne aufwerten. Du kannst sie auch zu herzhaften Gerichten geben, um ihnen einen einzigartigen Geschmack zu verleihen.
Warum sollte man die Tonkabohne vorsichtig dosieren?
Die schwarze Trendbohne hat leider einen Inhaltsstoff, der für uns Menschen nicht gerade gesund ist: Cumarin, ein aromatischer sekundärer Pflanzenstoff, der bereits in in geringen Mengen negative Auswirkungen auf die Leber und die Blutgerinnung haben kann. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) empfiehlt pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag nicht mehr als 0,01 Gramm Cumarin zu sich zu nehmen. In den üblichen Mengen, bei denen etwas Tonkabohne in ein Dessert gerieben wird, ist die Aufnahme aber unbedenklich. Gleiches gilt übrigens für den Cassia-Zimt.
Woher kommt die Tonkabohne?
Der Ursprung der schwarzen Bohne liegt in Zentral- und Südamerika, wo sie auf dem CumarTree wächst. Der Baum wird auch „Tonkabaum“ genannt oder „Brasilianischer Kirschbaum“ und wird bis zu 30 Meter hoch. Tonkabohnen sind die Samen der Tonkafrucht. Wenn die reifen Früchte zu Boden fallen, werden die Samen geerntet, fermentiert und getrocknet – dieser Prozess dauert mehrere Monate. Die Fermentation ist die Voraussetzung, dass die Bohnen in Europa verkauft werden dürfen. Denn durch diesen Vorgang sinkt der Gehalt an Cumarin (s.o.: Warum sollte man Tonkabohnen vorsichtig dosieren?“)