Eine Haferkur ist eine dreitägige Ernährungskur, die insbesondere zur Regulation des Blutzuckerspiegels genutzt wird. Diese Kurzkur hat eine lange Geschichte und wird häufig von Menschen mit Diabetes oder Insulinresistenz angewendet, um den Blutzuckerspiegel auf natürliche Weise zu stabilisieren. Doch was steckt hinter der Haferkur, wie wirkt sie, und wie sollte sie durchgeführt werden?
Warum die Haferkur?
Die Haferkur wird vor allem wegen ihrer positiven Auswirkungen auf den Blutzuckerspiegel geschätzt. Hafer enthält Beta-Glucan, eine lösliche Ballaststoffart, die nachweislich den Blutzuckerspiegel nach einer Mahlzeit senken kann. Dies geschieht durch die Verzögerung der Magenentleerung und die verlangsamte Aufnahme von Glukose ins Blut (El Khoury et al., 2012). Für Menschen mit Typ-2-Diabetes oder Prädiabetes kann die Haferkur eine natürliche Methode sein, um den Blutzucker zu regulieren und die Insulinsensitivität zu verbessern (Zhu et al., 2021).

Auswirkungen auf den Blutzuckerspiegel
Durch den regelmäßigen Verzehr von Haferflocken steigt der Blutzuckerspiegel langsamer und gleichmäßiger an. Dies hilft, Blutzuckerspitzen zu vermeiden, die häufig nach dem Konsum von schnell verdaulichen Kohlenhydraten auftreten. Studien haben gezeigt, dass eine Haferkur die Insulinresistenz reduzieren und die glykämische Kontrolle verbessern kann (Tosh, 2013). Die Wirkung hält etwa sechs Wochen an.

Dauer der Haferkur
Die Dauer der Haferkur kann je nach Ziel und individueller Gesundheitssituation variieren. Eine typische Haferkur dauert drei Tage, kann aber um einen Tag verlängert werden. Alternativ kann auch ein Hafertag pro Woche eingeplant werden.
Ablauf der Haferkur
Der Ablauf einer Haferkur ist relativ einfach:
- Vorbereitung: Wer eine Erkrankung hat, sollte sich vor Beginn der Haferkur von einem Arzt oder Ernährungsberater beraten lassen, insbesondere bei Diabetes oder anderen Stoffwechselerkrankungen.
- Mahlzeiten: Während der Kur werden drei Mahlzeiten pro Tag konsumiert, die hauptsächlich aus Haferflocken bestehen. Zusätzlich sind kleine Mengen Gemüse und Beeren erlaubt.
- Flüssigkeitszufuhr: Während der Haferkur ist es wichtig, ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen, um die Ballaststoffe im Hafer optimal verdauen zu können. Wasser oder ungesüßter Tee sind geeignete Optionen.
- Nach der Kur: Nach Abschluss der Haferkur sollte die Rückkehr zu einer normalen Ernährung schrittweise erfolgen, um den Körper nicht zu überfordern. Eine gesunde, ausgewogene Ernährung ist auch nach der Kur wichtig, um die positiven Effekte zu erhalten.
Mengen und Portionsgrößen
Die empfohlene Menge an Haferflocken pro Mahlzeit beträgt etwa 75 Gramm. Diese werden in etwa 300 ml Wasser oder fettfreier Brühe wenige Minuten gekocht oder mit kaltem Wasser etwa 30 Minuten eingeweicht. Verfeinert werden können die Hafermahlzeiten mit Beeren, Gemüse und frischen Kräutern. Erlaubt sind 50 g Beeren und 100 g stärkearmes Gemüse pro Tag.
Wissenschaftliche Quellen
- El Khoury, D., Cuda, C., Luhovyy, B. L., & Anderson, G. H. (2012). Beta glucan: health benefits in obesity and metabolic syndrome. Journal of Nutrition and Metabolism, 2012.
- Zhu, X., Sun, H., Zhao, L., & Wang, H. (2021). Oat consumption improves glucose metabolism and insulin sensitivity: A meta-analysis of randomized controlled trials. Nutrients, 13(7), 2438.
- Tosh, S. M. (2013). Review of human studies investigating the post-prandial blood-glucose lowering ability of oat and barley food products. European Journal of Clinical Nutrition, 67(4), 310-317.
Die Haferkur stellt eine einfache und effektive Möglichkeit dar, den Blutzucker natürlich zu regulieren und die Insulinsensitivität zu verbessern. Wer sie in seinen Alltag integrieren möchte, sollte jedoch sicherstellen, dass sie zur individuellen Gesundheitssituation passt.
