Unverzichtbare Grundlage des Siegeskranzes und ein geschätztes Gewürz, die Blätter des Lorbeers sind beides. Wobei der Einsatz im Siegeskranz deutlich zurückgegangen sein dürfte, ihre Strahlkraft in der Küche haben die Lorbeerblätter jedoch nicht verloren.
Wie werden Lorbeerblätter verwendet?
Die Lorbeerblätter werden zu Beginn der Kochzeit ganz mit in den Topf gegegeben, denn ihr Aroma entfaltet sich nur langsam und sie sollten daher lange mitgekocht werden. Nach dem Ende der Kochzeit werden die Blätter dann wieder entfernt.
Sie sind vor allem als Gewürz für Eintöpfe, Aufläufe, Suppen und Soßen bekannt. Aber auch zum Aromatisieren von Wein, zum Einlegen von Gemüse oder zum Einkochen von Chutneys eigenen sich Lorbeerblätter bestens. Der Geschmack von Lorbeer ist mit seinen ätherischen Ölen kräftig und aromatisch. Die Blätter harmonieren auch gut zu den meisten Wildgerichten.
Die Blätter gehören auch in ein klassiches Bouquet Garni, dem kleinen Kräuterstrauß aus Thymian, Petersilie und eben Lorbeer, der in der französischen Küche häufig verwendet wird.
Wo wächst Lorbeer?
Der Lorbeerbaum (Laurus nobilis) wächst im gesamten Mittelmeerraum und ist dort häufig anzutreffen, nicht nur als Gewürzbaum, sondern gerne auch mal als Hecke zwischen zwei Autobahnstreifen. Der robuste Baum wird bis zu 15 Meter hoch und stellt wenig Ansprüche. Auch in mitteleuropäischen Gefilden kann der Lorbeerbaum als Kübelpflanze gedeihen, allerdings bleibt er dann deutlich kleiner und muss bei Minusgraden ins Haus.
Seine Blätter, die wir als Gewürz verwenden, sind dunkelgrün und auf der Oberseite glänzend und lederartig. Die Blüten des Lorbeerbaums sind relativ unauffällig und gelblich-grün, weshalb sie in unserer Gewürzküche keine Rolle spielen. Auch die kleinen schwarzen Früchte, die im Herbst reifen, sind nicht zum Verzehr geeignet, sondern dienen nur den Vögeln als Futter.
Lorbeer in der Antike
Bereits erwähnt und weithin bekannt: Ein aus Zweigen des Lorbeers geformter Kranz ist ein Symbol des Sieges und wurde bereits im alten Rom verwendet. Wer kennt nicht das Bild von Caesar mit dem Siegerkranz auf dem Haupt?
Denn schon damals waren die grünen Blätter ein klares Zeichen des Sieges. Siegreiche Feldherren wie Caesar bekamen für ihren Rum einen Lorbeerkranz überreicht, während sich die weniger erfolgreichen Heeresführer mit einem Kranz aus Myrthen genügen mussten.
Aus diesem Grund ist das Tragen eines Lorbeerkranzes auch heute noch ein Zeichen der Ehre. Bei der Nobelpreisverleihung zum Beispiel werden den Preisträgern, zusätzlich zu den Medaillen, Lorbeerkränze auf den Kopf gelegt.
Im antiken Griechenland hingegen waren die Blätter eng mit dem Gott Apollon, dem Gott des Lichts, der Musik und der Heilung, verbundendem sie heilig waren, weil sie ihn an Daphne erinnerten, die er liebte. Daphne wurde von ihrem Vater Peneus in einen Lorbeerbaum verwandelt, um den Zudringlichkeiten Apollos zu entgehen. Deshalb ist der Lorbeerbaum auch ein Symbol der Unsterblichkeit.