Ein Kartoffelgulasch mit Nockerl und Regensburgern ist ein klassisches Beispiel aus der kreativen Arme-Leute-Küche der niederbayerischen und oberpfälzischen Bauern. Die Kartoffeln und Zwiebeln kamen vom eigenen Feld, Eier für die Nockerl lieferten die Hühner und eine Sau hatte man vielleicht auch gerade geschlachtet. Notfalls ging es auch ohne Wurst-Beilage.
Das Rezept für das Kartoffelgulasch hat sich gehalten und ist noch heute das Lieblingsessen von vielen Kindern und ein echtes Soulfood für Erwachsene. Ein Teller dampfendes Kartoffelgulasch mit den feinen Nockerln lässt so manchen anstrengenden Tag vergessen.
Wie kocht man Kartoffelgulasch?
Grundlage für das Gulasch sind natürlich Kartoffeln (am besten mehligkochend), und ordentlich viele Zwiebeln. Je nach Familienrezept werden Kartoffeln und Zwiebeln 1:1 verwendet. Wir nehmen aber lieber etwas weniger. Zunächst werden also diese beiden Hauptzutaten geschält, gewürfelt und in Butterschmalz angebraten. Anschließen kommt Salz, Pfeffer, Paprikapulver und (ganz wichtig!) Majoran dazu und alles wird mit Tomatenmark noch einmal kurz angebraten. Das Ganze wird mit Brühe aufgegossen, bis es gut bedeckt ist und darf dann etwa eine halbe Stunde köcheln. Wer es sämig mag, zerstampft alles dann leicht mit dem Kartoffelstampfer. Aber übertreibt es nicht mit dem Stampfer, das Gulasch sollte stückig bleiben.
Wie macht man die Nockerln für das Kartoffelgulasch?
Die Nockerl sind ein unverzichtbarer Bestandteil des bayerischen Kartoffelgulasch – und sie sind ganz einfach herzustellen. Für den Teig werden einfach Mehl, Ei und Salz zu einem weichen Teig verrühren. Davon werden dann mit einem Teelöffel kleine Portionen abgestochen und auf das fast fertige Gulasch gesetzt. Diese ziehen dann etwa zehn Minuten, bis sie durchgegart sind. Umrühren ist in dieser Zeit natürlich tabu.
Kartoffelgulasch
Kochutensilien
- 1 großen Kochtopf
- 1 kleine Schüssel
Zutaten
- 1500 g mehlige Kartoffeln
- 1 große Zwiebel
- 2 EL Tomatenmark
- 1 EL Paprikapulver
- Instantbrühe nach Geschmack
- Salz
- Pfeffer
- Majoran nach Geschmack
- Sahne optional Hafersahne
- 1 Ei
- Mehl
- 3 Regensburger nach Wunsch
- 2 EL Butterschmalz
Anleitungen
- Die Zwiebeln schälen und grob würfeln.
- Die Kartoffeln schälen und grob würfeln.
- Zuerst die Zwiebeln in Butterschmalz anschwitzen und dann die Kartoffeln dazugeben.
- Unter rühren kräftig anbraten.
- Tomatenmark und Paprika zufügen und kurz mit anbraten.
- Salz (z.B. selbstgemachtes Kräutersalz), Pfeffer und Majoran dazu geben.
- Mit Brühe aufgießen, bis die Kartoffeln gut mit Flüssigkeit bedeckt sind.
- Ca. 30 Minuten kochen lassen.
- Wenn die Kartoffeln weich sind, mit einem Kartoffelstampfer grob zerdrücken.
- Mit Sahne verfeinern und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
- Zum Schluss 1 Ei, Salz und so viel Mehl mit einer Gabel verrühren, dass ein weicher Teig entsteht (der Teig muss weich sein, sonst werden die Nocken zu fest).
- Mit dem Löffel Nockerln abstechen und in das heiße Gulasch geben.
- Die Nockerln noch ca. 10 Minuten bei leiser Hitze ziehen lassen.
- Währenddessen die Regensburger häuten und in Würfel schneiden, in das heiße Gulasch geben und kurz erwärmen.
Was sind Regensburger?
Regensburger sind kurze, dicke Würste aus Schweinefleisch mit herzhaften Gewürzen. Eigentlich dürfen sich nur die in und um Regensburg hergestellten Würste so nennen, aber umgangssprachlich heißen sie in weiten Teilen Niederbayerns und der Oberpfalz so. Andere Bezeichnungen wären Knacker oder Dicke. Egal mit welchem Namen, sie gehören auf jeden Fall in ein klassisches Kartoffelgulasch.
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